WAKO-Weltmeisterschaft der Jugend und Junioren in Belgrad
Vom 19. bis 26. September war es nach wochenlanger, intensiver Vorbereitung für vier Sportler des KSV Geisenhausen endlich soweit: Sie stiegen in das Flugzeug, dass sie zur Weltmeisterschaft im Kickboxen nach Belgrad bringen sollte.
Zu Beginn war die Angst vor dem Flug bei der 12jährigen Lisa Maria Schandl noch größer als die Aufregung vor dem Wettkampf. Neben ihr hatten sich noch Florit Shala (12 Jahre), Johanna Brunnbauer (17 Jahre) und Katharina Flieser (17 Jahre) für das Turnier qualifizieren können.
Nach der Ankunft am Flughafen wurden die Kickboxer per Bustransfer zum Hotel gebracht, wo sich im Laufe des Abends die gesamte deutsche Nationalmannschaft einfand.
Am Montag stand vormittags eine kurze Trainingseinheit auf dem Programm, danach folgten ein gemeinsamer Ausflug in ein nahe gelegenes Shopping Center und ein Fototermin. Vernünftigerweise ging das Team früh schlafen – am folgenden Tag standen die ersten Kämpfe auf dem Programm!
Nach einer feierlichen Eröffnungzeremonie am Dienstag kämpften bereits die ersten Kadermitglieder für Deutschland, darunter Florit Shala vom KSV. Der Youngster ging hoch motiviert in den Kampf und zeigte sich in glänzender Form. Immer wieder konterte er den Gegner aus Italien blitzschnell aus und setzte sich deutlich gegen diesen durch. Der Einzug ins Achtelfinale war geschafft.
Mittwoch, 22.9.: Florit Shala gewinnt kampflos das Achtelfinale, sein Gegner trat nicht an. Katharina Flieser gewinnt mit einer guten Leistung deutlich gegen eine Russin. Johanna Brunnbauer wurde die amtierende Weltmeisterin aus Tschechien Blanka Sindlerova zugelost. Die Geisenhausenerin zeigte einen hervorragenden Kampf und machte es der Favoritin alles andere als leicht, ins Halbfinale einzuziehen. Nach anfänglicher Führung musste sie sich aber am Ende doch geschlagen geben.
Am Donnerstag stand ein weiterer Kampf für Florit Shala an: er besiegt im Viertelfinale einen bulgarischen Kämpfer, ohne sich auch nur einen Fehler zu erlauben. Mit 10:0 Punkten, also einem technischen K.O., ist die nächste Runde, das Halbfinale, schnell erreicht. Dort schrammt Florit haarscharf am Finale vorbei. Nach Führung in den letzten Sekunden leistet sich Florit einen taktischen Fehler, kassiert noch einmal einen Punkt und zieht in der anschließenden Verlängerung den Kürzeren. Dennoch darf sich der KSV-Sportler nun WM-Dritter nennen!
Nun liegt es endlich auch an Lisa-Maria Schandl, sich unter Beweis zu stellen. Nach einem engen Kampf gegen eine Italienerin steht es unentschieden und die beiden gehen in die Verlängerung. Lisa zeigt die stärkeren Nerven und die bessere Kondition und landet so einen Treffer mehr. Somit geht’s für Lisa am nächsten Tag weiter im Halbfinale, dort besiegt sie eine Ungarin mit 11:1 Punkten mehr als deutlich. Als letzte Kämpferin aus Geisenhausen an diesem Tag war Katharina an der Reihe. Eine bekannte, starke Gegnerin aus Irland galt es zu schlagen und Katharina gelang es tatsächlich, anfangs in Führung zu gehen. Gegen Ende aber zeigte sich das hohe Maß an Erfahrung der Irin und Katharina verlor knapp. Das bedeutete das Aus im Viertelfinale.
Freitag, den 24.9. standen Halbfinale und die ersten Finals auf dem Programm. Für Geisenhausen war noch Lisa-Maria im Rennen. Ihr stand eine körperlich überlegene Italienerin gegenüber, deren lange Kicks Lisa das Leben schwer machten. Sie versuchte ihr Bestes und darf trotz einer Niederlage sehr stolz und mehr als zufrieden mit sich sein. In diesem Jahr kommt also die Vizeweltmeisterin der weiblichen Jugend -47kg aus Geisenhausen!
Am Samstag durften Florit und Lisa noch einmal auf die Kampffläche um im deutschen Jugendteam an den Start zu gehen. Auch hier zeigten die beiden eine hervorragende Leistung, die von allen Seiten bewundert wurde. Das Team schied aber leider trotzdem in der ersten Runde gegen das spätere Siegerteam aus Großbritannien aus.
Sonntag, der 26.9., war der Heimreisetag. Obwohl das Turnier allen Sportlern sehr viel Spaß und einige wunderbare Tage im deutschen Nationalteam beschert hatte, freuten sich die vier jungen Sportler wieder, zurück auf deutschem Boden zu sein.
Die Weltmeisterschaft hat sie aber darin bekräftigt, schon bald an der Spitze mitmischen zu können und dies mit weiter fleißigem, zielstrebigem Training zu erreichen. Daneben heißt es
an möglichst vielen internationalen Turnieren teilzunehmen, um möglichst viel Erfahrung sammeln zu können. Aber nicht allein nur das Training ist der Weg zum Erfolg, die vier sind sich einig, dass auch der Spaß an diesem wunderbaren Sport an oberster Stelle stehen sollte.